Die Hansestadt Wismar distanziert sich ausdrücklich von den nationalistischen und antisemitischen Ansichten Gottlob Freges, die in seinen Tagebuchaufzeichnungen dokumentiert sind.
In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Professor Dr. Friedrich Ludwig Gottlob Frege zum 100. Mal. Der Mathematiker, Logiker und Philosoph, geboren am 8. November 1848 in Wismar, gestorben am 26. Juli 1925 in Bad Kleinen, hat weltweit die Entwicklung der modernen Wissenschaft maßgeblich beeinflusst. Mit seiner revolutionären "Begriffsschrift" hat Frege die Grundlagen für moderne Technik und Computerwissenschaften gelegt. In Fachkreisen wird Gottlob Frege deshalb oft auch "Aristoteles der Neuzeit" genannt.
Unter dem Motto "Na logisch! Gottlob Frege 1848-1925" ehrt die Hansestadt Wismar Frege unter anderem mit einer Büste auf dem St.-Marien-Forum. Aus Anlass des 100. Todestages sind 2025 neben einer internationalen Konferenz auch Ausstellungen, Führungen, Vorträge und weitere Veranstaltungen in Wismar vorgesehen.
Sonderausstellung im phanTECHNIKUM
Den Auftakt bildet eine Sonderausstellung vom 16. Mai bis zum 16. November 2025 im phanTECHNIKUM, Zum Festplatz 3, mit dem Titel "FREGE – Ein immersives MINT-Erlebnis". Das Technische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern überführt das wissenschaftliche Schaffen Gottlob Freges, insbesondere seine frühen mathematischen Leistungen, ins Heute. Die Sonderausstellung lässt die Besucherinnen und Besucher in die Welt der Zahlen eintauchen und Logik-Anwendung in spielerischen Umgebungen erkunden. Die öffentliche Vernissage ist am 16. Mai 2025 um 18.00 Uhr.
Sonderausstellung im SCHABBELL
Im Stadtgeschichtlichen Museum SCHABBELL, Schweinsbrücke 6/8, wird vom 27. Juli bis zum 28. September 2025 die Sonderausstellung "Gottlob Frege und die Macht der Logik. Ein Wismarer prägt die moderne Welt" gezeigt. Eröffnung: am 26. Juli 2025 um 11.00 Uhr.
Kuratorenführung im SCHABBELL
Im Rahmen der Sonderausstellung wird am 5. September 2025 um 19.00 Uhr zur Kuratorenführung "Der wandernde Professor" in das Museum SCHABBELL eingeladen.
Frege-Konferenz
Eine Frege-Konferenz findet vom 14. bis zum 20. September 2025 an der Hochschule statt.
"Marienkino" mit SOKO Wismar-Folge
Ein SOKO Wismar-Frege-Spezial wird am 24. September 2025 beim "Marienkino" im St.-Marien-Kirchturm gezeigt. Los geht es um 19.00 und um 20.15 Uhr. Das SOKO-Team ermittelt nach einer Frege-Wanderung, bei der eine Person zu Tode kam.
Frege-Wanderung
Auf den Spuren von Gottlob Frege durch die Natur und entlang der Ostsee: Am 11. Oktober 2025 beginnt um 10.00 Uhr die traditionelle Frege-Wanderung. Start: Marktplatz in Wismar.
Frege-Spaziergänge
"Na logisch!" sagen wir, wenn etwas so offensichtlich ist, dass es keinen Widerspruch duldet. Aber woher kommt sie eigentlich, diese Logik? Ist sie eine Erfindung des menschlichen Geistes, ein Werkzeug, um Ordnung in die Welt zu bringen? Oder liegt sie in der Natur selbst, als Fundament aller Dinge? Bei Frege-Spaziergängen durch die Hansestadt Wismar können Interessierte nicht nur malerische Ecken der Stadt erkunden, sondern auch Gottlob Frege als einen der größten Denker unserer Zeit erfahren. Die Tour ist etwa 8 Kilometer lang, ein Spaziergang dauert etwa 2 Stunden. Weitere Infos in der Tourist-Information Wismar, Lübsche Straße.
Ausstellung in Bad Kleinen
Vom 25. Juli bis zum 6. November 2025 ist in der Alten Post in Bad Kleinen, Gallentiner Chaussee 2 (Tourismusinformation), eine Ausstellung mit dem Titel "Auf Gottlob Freges Spuren" zu sehen. Interessierte können vier Abteilungen erkunden: "Frege in Bad Kleinen (1918 bis 1925)", "Auf den Spuren Freges beim Wandern", "Spurensuche im Frege-Freundeskreis" und "Anschauliche Untersuchungen zu Gottlob Frege: ,Der Gedanke – eine logische Untersuchung‘ (Bad Kleinen 1918)". Terminabsprachen für Führungen sind unter Telefon 0163 7331614 und direkt in der Tourismusinformation in Bad Kleinen möglich.
Weitere Veranstaltungen in Wismar, wie zum Beispiel Frege-Stadtführungen, eine Lesung mit einem Frege-Preisträger, spezielle KinderUni-Vorlesungen an der Hochschule und Vorträge unter dem Motto "Familie Frege und ihre Zeit an der Großen Stadtschule", sind in Planung.
Hinweis: Die Hansestadt Wismar distanziert sich ausdrücklich von den antisemitischen Ansichten Gottlob Freges, die in seinen Tagebuchaufzeichnungen dokumentiert sind.
Mathematiker, Logiker, Philosoph
Geboren am 8.11.1848 in Wismar, gestorben am 26.7.1925 in Bad Kleinen, begraben auf dem Wismarer Friedhof neben seinen Eltern.
Das Elternhaus war für Freges Werdegang von besonderer Bedeutung. Der Vater, Carl Alexander Frege (1809-1866), gründete in Wismar eine höhere Töchterschule, nach seinem Tod übernahm die Mutter, Auguste Frege (1815-1898), die Leitung der Schule und zog später zu ihrem Sohn nach Jena.
Großen Einfluss auf die Entwicklung Freges wird auch das Wismarer Gymnasium, die Große Stadtschule, gehabt haben, die er bis 1869 besuchte und dort sein Abitur ablegte. Weitere Lebensstationen waren:
Gottlob Frege hat – weltweit - die Entwicklung der modernen Wissenschaft maßgeblich beeinflusst. In Fachkreisen wird er heute wegen seiner hervorragenden Leistungen auch oft "Aristoteles der Neuzeit" genannt. Mit der "Begriffsschrift" entwickelte Frege die moderne, inzwischen schon klassische zweiwertige Prädikatenlogik auf der Grundlage eines Axiomensystems. Dieser Geniestreich führte letztlich in die Computerwelt der Gegenwart. Darüber hinaus hat Frege aber weitere wichtige Arbeiten zu den Grundlagen der Wissenschaft hinterlassen.
„Dieser Frege ist einer der größten deutschen Denker gewesen. Ja einer der größten abendländischen Denker überhaupt. Ein Denker vom Rang und der Tiefe eines Leibniz und einer schöpferischen Kraft, die von der seltensten Mächtigkeit ist.“ (Prof. Heinrich Scholz, Nachlassverwalter, Universität Münster)
Die Hansestadt Wismar ehrt Frege u. a. durch die Aufstellung einer Büste auf dem Areal der St. Marienkirche. Aus Anlass des 100. Todesjahres sind 2025 neben einer internationalen Konferenz auch Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen vorgesehen.
Weitere Angaben zu Gottlob Frege enthält der nachfolgend bereitgestellte Flyer (auch in englischer Sprache).
Seit 2000 gibt es an der Hochschule Wismar das Gottlob-Frege-Zentrum. Siehe unter:
https://www.hs-wismar.de/vernetzung/institutionen-hochschulunternehmen/gottlob-frege-zentrum
Tauche ein in die faszinierende Hansestadt Wismar und entdecke nicht nur ihre malerischen Ecken, sondern auch die Spuren eines der größten Denker unserer Zeit: Friedrich Ludwig Gottlob Frege. Der gebürtige Wismarer hat mit seiner revolutionären „Begriffsschrift“ die Grundlagen für moderne Technik und Computerwissenschaften gelegt. Kein Wunder, dass er unter Fachleuten als der „Aristoteles der Neuzeit“ gefeiert wird! 2025 jährt sich sein Todestag zum 100. Mal – ein Anlass, um sein Leben und Wirken in seiner Heimatstadt neu zu entdecken und zu würdigen. Mach Dich auf die Suche nach dem Erbe eines Genies!
Alle Textausschnitte stammen aus dem Buch "Gottlob Frege - der Aristoteles aus Mecklenburg" von Familie Dres. Edith Framm und Joachim Framm sowie Prof. em. Dr. Dieter Schott.
Weitere Informationen finden Sie unter "Frege-Rundgang" über Outdooractive: https://out.ac/3wJXAA