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Begründung:
Die 6. Anfrage der Bürgerschaft (BA/2015/21296) beschäftigt sich mit dem Thema der Kooperation der Hochschule und der Stadt. Aufgrund der Fülle der Schnittstellen zwischen Hochschule und Stadt, kann die untenstehende Aufstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
1. Welche konkreten Maßnahmen hat die Hansestadt Wismar in den letzten 2 Jahren veranlasst oder durchgeführt, die sich gezielt an die Studierenden der Hochschule Wismar gerichtet haben.
Eine konkrete Maßnahme ist die Schaffung eines Angebots an Praktikumsplätzen in verschiedenen Bereichen: Neben dem Bauamt, bietet auch der Seehafen und die DSK Plätze an. Ebenso der EVB, derzeit absolviert beispielsweise eine Studentin ihr Pflichtpraxissemester im Bereich Stadtreinigung.
Eine weitere konkrete Maßnahme ist die Berücksichtigung der Studierenden der Hochschule in kommunalen Besteuerungsverfahren. So wurde die Einführung einer Zweitwohnungssteuer u.a. deshalb unterlassen, weil die Besteuerung dieser wirtschaftlich nicht besonders leistungsfähigen Personengruppe nach hiesiger Auffassung nicht zu rechtfertigen war.
Im Verfahren der Übernachtungssteuer wäre eine Besteuerung von Studenten grundsätzlich zulässig gewesen. Dieses wurde freiwillig unterlassen. Beide Entscheidungen hatten die Studierenden und nicht zuletzt auch den Hochschulstandort im Blick.
Auch im Bereich Wohnen hält die Hansestadt Wismar für Studierende ein besonderes Angebot vor.
Von der Wobau wurden 2013 ca. 10 Wohnungen vermietet, die extra für Studierende
hergerichtet wurden (z.B. mit Flatrate). Außerdem vermietet die Wobau die Räume der alten Musikschule an das Internationales Büro. Dieses kann so sehr flexibel agieren und so kurzfristig ausländischen Studierenden Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Die Inneneinrichtung war übrigens ein Projekt der Gestaltungs-Studierenden der Hochschule.
Weitere konkrete Angebote sind beispielsweise Stadtführungen und Führungen durch die Welterbe-Ausstellung mit Studierenden und Lehrkräften durch Herrn Huschner. Beispielsweise wurde im Rahmen der Lehrveranstaltungen Stadt- und Gebäudesanierung der Studenten des 4. Semesters Bachelor Architektur im April 2015 das Welterbehaus besichtigt und eine Führung durch Herrn Huschner durchgeführt. Diese direkte Art der Zusammenarbeit im Rahmen von Lehrveranstaltungen ist eine Selbstverständlichkeit
Zudem ist der Bürgermeister oder sein Vertreter regelmäßig bei Absolventenveranstaltungen und weiteren Veranstaltungen als Redner zugegen.
Es gibt auch eine städtische Unterstützung des Campus Open Air.
Ferner werden diverse Projekte gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Wismar durchgeführt, diese sind sowohl ein Angebot für die Studierenden als auch eine Kooperation und ein Wissenstransfer, die Antworten werden daher unter Frage 3 zusammengefasst. Diese Arbeit läuft auf vielen unterschiedlichen Ebenen und ist überwiegend nicht zentralisiert gesteuert. Das ist auch sinnvoll, denn so gibt es kurze Kommunikationswege.
2. Ist der Hansestadt Wismar bekannt, ob sich die Studierenden der Hochschule Wismar in der Stadt wohlfühlen oder ob sie sich Verbesserungen wünschen.
Hierüber liegen keine Daten vor, auch die Hochschule erhebt keine solchen Daten.
3. Welche konkreten Kooperationen zwischen der Hansestadt Wismar und der Hochschule Wismar haben in den letzten zwei Jahren dazu beigetragen, dass die Hansestadt Wismar als attraktiver Standort für die Hochschule Wismar, ihre Lehrenden, ihre Forscher und Studierenden wahrgenommen wird?
Bereits seit 25 Jahren gibt es eine intensive Kooperation mit der Hochschule seitens der Stadtentwicklung und des Welterbes. Dies betrifft insbesondere die Betreuung von studentischen Entwurfsaufgaben im Wismarer Stadtgebiet, davon in großer Zahl in der Altstadt. Diese Zusammenarbeit erfolgt in den meisten Fällen mit den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, aber auch mit den Bereichen Innenarchitektur und Lighting Design.
Als Beispiele seien hier das Lichtkonzept Altstadt bzw. Vorentwürfe für das Welt-Erbe-Haus angeführt. Aber auch die Erarbeitung von Varianten zur Umgestaltung des Standortes Kagenmarkt in 2014 als Projekt sowie die Erarbeitung von Varianten zum Neubau am Standort Turmstraße 23-27 in 2015.
Aufgrund der Ausrichtung der Hochschule ist die Zusammenarbeit insbesondere im Bereich Bauen und Sanieren natürlich sehr eng. Die Stadt bietet insbesondere Unterstützung von wissenschaftlichen Arbeiten.
Ein schönes Beispiel für die Zusammenarbeit ist auch das Tastmodell des Gotischen Viertels, der Entwurf kam von Studierenden der Hochschule.
Auch die DSK arbeitet eng mit den Studierenden der Hochschule zusammen. Zum gegenseitigen Vorteil kann so zum einen das Potential der Hochschule genutzt werden und zum anderen hatten die Studierenden die Möglichkeit der praxisnahen Ausbildung. So erhalten die Studierenden im Rahmen ihrer Projektaufgaben regelmäßig Unterstützung. Zum Beispiel in Bezug auf Auskünfte und Unterlagen zu sanierungsbedingten Gebäuden z.B. für die Erarbeitung von Stegreifentwürfen, Bestandsuntersuchungen oder auch Planungsentwürfen. Größere Projekte in den vergangenen Jahren waren das Dachkataster der Altstadt oder Forschungsuntersuchungen zu Gebäudetrockenlegungen.
Nachfolgend einige Beispiele durchgeführter Projekte bzw. Aktivitäten an Gebäuden der Hansestadt Wismar beispielhaft aus den letzten beiden Jahren benennen:
April - Juni 2015:
Gebäude Dankwartstr. 56 - Forschungsprojekt Holzzerstörende Insekten
Feb. 2014 - März 2015:
Gebäude Dankwartstr. 56 - Baustoffe und Schadstoffe
Sept. 2014 - Jan 2015:
Alter Hafen Sozialgebäude- Fakultät Gestaltung / Innenarchitektur
April 2013:
Alter Hafen Sozialgebäude - Kultur des Bauens und der Gebäude
April 2013:
Alter Hafen Löwe Speicher - Innenarchitektur Master
März 2013:
Alter Hafen Thormannspeicher - Ausstellungsarchitektur und Modellbau
Ferner wurde der Thormannspeicher seitens der Hochschule regelmäßig genutzt:
April 2013: - Ausstellung Partneruni Lyon
Seit 2012: - Jährliche Ausstellung DIA
Auch der EVB pflegt eine enge Zusammenarbeit: Mit der Fakultät Ingenieurwissenschaften der Hochschule Wismar (Fachbereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik) besteht seit dem Jahr 1998 eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Abwasserreinigung. Die Hochschule betreibt ein Abwasserlabor und eine halbtechnische Versuchsanlage auf dem Gelände der Kläranlage in Wismar. Der EVB darf die Forschungsergebnisse, die auf dieser Anlage entstehen, verwerten.
Mit der Fakultät Gestaltung (Lighting-Design) besteht seit Anfang des Jahres eine Zusammenarbeit für das Projekt Weihnachtsbeleuchtung.
Der EVB ist für Studenten der Hochschule Wismar zudem Ansprechpartner für Praktika sowie für Diplomarbeiten.
Kooperation im Rahmen der Interkulturellen Woche: Das Studentenwerk und die Küche des Campus bietet internationale Küche an.
Zudem gibt es eine Mitarbeit der Stadt im Vorstand des Studentenwerks.
4. Welches Potential sieht die Hansestadt Wismar für eine engere Zusammenarbeit mit der Hochschule und ihren Mitgliedern?
Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Hochschule und der Stadt auf unterschiedlichen Ebenen ist sehr fruchtbar und wird auch weiterhin fortgesetzt.
Insbesondere die Kooperation bei wissenschaftlichen Arbeiten bietet für beide Seiten ein sehr gutes Potential.
Anlage/n:
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