|
|
Beschlussvorschlag:
1. Der Bürgermeister wird (ggf. in Zusammenarbeit mit der kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern [KVMV]) beauftragt ein Konzept zu erarbeiten und umzusetzen, um die hausärztliche Versorgung in Wismar zu verbessern. Es sollen dabei u.a. Anreize geschaffen werden, derzeit vakante offene Vertragsarztstellen im Planungsbereich Wismar zu besetzen.
2. Über den Verlauf der hausärztlichen Versorgung ist die Bürgerschaft jährlich zu unterrichten. Bei weiterer Verschlechterung der Versorgungssituation sind Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Begründung:
In der Bürgerschaftssitzung vom 30.06.2016 wurde seitens der Für-Wismar-Fraktion auf die bestehende hausärztliche Unterversorgung in Wismar hingewiesen (VO/2016/1864) und eine Prüfung von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gefordert. Zum damaligen Zeitpunkt waren im Planungsbereich Wismar 8 hausärztliche Zulassungen möglich. Im Ausschuss Kultur, Sport, Jugend und Soziales vom 05.09.2016 wurde diese Vorlage ausführlich diskutiert und nach Rücksprache mit Vertretern der KMVM und des SANA Hanse-Klinikums aufgrund der dortigen Ergebnisse mit Hoffnung auf eine Veränderung nicht erneut in die Bürgerschaft eingebracht.
Nach nunmehr 2 Jahren hat sich die hausärztliche Versorgung der Wismarer Bürger nicht gebessert. Zum Zeitpunkt dieses aktuellen Beschlussvorschlages sind nach öffentlich einsehbarer Information der KVMV 8,5 hausärztliche Zulassungen im Planungsbereich offen. 4 weitere Hausärzte suchen eine Praxisnachfolge. Die Bevölkerungsentwicklung, die Bedarfsplanung zur hausärztlichen Versorgung und die reale Hausarztsituation klaffen weiter auseinander. Hierdurch ist zu erwarten, dass immer mehr Bürger nur schwierig oder gar keine ausärztliche Versorgung erhalten.
Es ist daher im Sinne der Bürger erforderlich, dass die Hansestadt Wismar ihre Möglichkeiten zur Sicherstellung der Versorgung der Bürger auslotet und auch nutzt. Wie bereits 2016 geschildert kann durch die Stadtverwaltung aktiv eine Suche nach Hausärzten betrieben werden, bzw. können Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität einer Niederlassung realisiert werden. Dies können sowohl Maßnahmen in direkten Berufsumfeld (z.B. Stellung günstiger Praxisräume, Gewährung von Stipendien für Studierende zur Bindung an die Niederlassung in Wismar), als auch Maßnahmen im privaten Umfeld (z.B. Sicherung der Kinderversorgung (Schule/KITA), Unterstützung bei Jobsuche von Partnern) sein.
Um die Entwicklung der hausärztlichen Versorgung konsequent zu begleiten sollte die Verwaltung der Bürgerschaft (ggf. in Zusammenarbeit mit der KVMV) jährlich einen Bericht über die Situation erstatten. So können zeitnahe Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dabei sollten auch Optionen wie z.B. die Gründung eines eigenständigen, stadteigenen medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) mit beachtet werden. Diese Möglichkeit wird in Gemeinden deutschlandweit (z.B. Dessau) vorgelebt und wird bei ordnungsgemäßer Betreibung i. d. R. mindestens kostenneutral für die Stadt Wismar sein.
Anlage/n:
keine
|