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Beschlussvorschlag:
Der Bürgermeister wird beauftragt, die Fahrradstellplatzkapazität in der Altstadt der Hansestadt Wismar zu erhöhen und dabei unter Berücksichtigung entsprechender Hinweise des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADCF) den zusätzlichen Flächenbedarf möglichst gering zu halten. Dazu sind ggf. die bisher verwendeten Fahrradanlehnbügel durch andere Abstellanlagen zu ersetzen. Die dafür erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2016/2017 einzuplanen.
Begründung:
Die Bürgerschaft hat am 24.10.2013 beschlossen, dass unter anderem geprüft werden soll, ob zusätzliche Fahrradparksysteme eingerichtet werden können. In der Begründung heißt es, dass „Fahrradparksysteme an vielen Stellen fehlen, denn Hinweisschilder, Fahrräder nicht an Gebäude anzulehnen, sind keine dauerhafte Lösung.“ Auch hier sollten Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Im Gegensatz dazu ist ein Mangel an geeigneten Fahrradstellplätzen für Geschäftskunden in der Innenstadt zu beklagen. Die Fahrradanlehnbügel in der Altwismarstraße gegenüber von Edeka und an der Ecke zur Diebstraße bieten häufig zu wenige Stellplätze, sodass Fahrräder oft an den umliegenden Hauswänden lehnen bzw. davor stehen. Besonders die Kapazität am östlichen Rathausgiebel ist nicht ausreichend, Fahrräder werden verbotenerweise am Geländer zum Rathauskeller angeschlossen. Darüber hinaus bieten in den Sommermonaten infolge vieler Radtouristen nahezu alle Abstellanlagen zu wenig Plätze. Vor dem Welt-Erbe-Haus ist beispielsweise nur ein Anlehnbügel vorhanden. Die bisher verwendeten Fahrradanlehnbügel bieten dem Fahrrad guten Halt gegen Umkippen und lassen ein sicheres Anschließen des Fahrradrahmens zu. Der Abstand der Bügel untereinander ist im Allgemeinen großzügig bemessen, was einerseits den Komfort für die Benutzer erhöht, aber andererseits einen hohen Flächenbedarf je Fahrradstellplatz bedeutet. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat bezüglich des Platzbedarfs und der Bedienbarkeitverschiedene Abstellanlagen geprüft und bewertet sowie „Hinweise für die Planung von Fahrrad-Abstellanlagen“ veröffentlicht. Diese sollen bei der Planung neuer Abstellanlagen in Wismar berücksichtigt werden. Einen deutlich geringeren Flächenbedarf je Fahrradstellplatz bietet demnach eine doppelseitige hoch/tief-Aufstellung. Aus der Beantwortung einer Anfrage in der Bürgerschaft 28.05.2015 (BA/2015/1348) ist zu entnehmen, dass am Knotenpunkt Schweriner Tor Fahrradabstellanlagen in angepasster Größe und Anzahl vorgesehen sind. Fahrradstellplätze erscheinen dort jedoch unnötig, da dieser Platz -im Gegensatz zu den Geschäften und Attraktionen der Fußgängerzone und des Marktplatzes- für die wenigsten Radfahrer einen Zielpunkt darstellt. Insofern die Stadtverwaltung diesbezüglich Baukosten eingeplant hat, sollten stattdessen die unzureichenden Abstellanlagen verbessert werden. Weitere Baukosten für die Umsetzung dieses Beschlusses können aus den zusätzlichen Einnahmen infolge der „Änderung der Benutzungs- und Entgeltordnung für Parkflächen und für die Tiefgarage in der Hansestadt Wismar“ (VO/2015/1533) der (heutigen) Bürgerschaftssitzung am 27.11.2015 gedeckt werden. Nicht zuletzt wird durch mehr sichere und geeignete Stellplätze für Fahrräder in der Altstadt ein Anreiz geschaffen, für den Weg in die Altstadt das Fahrrad statt des Autos zu benutzen.
Anlage/n:
keine
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