In unmittelbarer Nachbarschaft von St. Georgen wurde der Fürstenhof als Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar in zwei Bauabschnitten errichtet. Seine jetzige Gestalt setzt sich aus zwei fast rechtwinklig zueinander stehenden Flügeln zusammen. Das sogenannte „Alte Haus“ entstand 1512/13 im spätgotischen Stil, das „Neue Haus“ von 1553 bis 1555 im Stil der italienischen Renaissance. Es ist mit plastischem Kalkstein- und Terrakottaschmuck reich verziert. Die drei Geschosse werden durch figürliche Friese voneinander geschieden. Eine reiche plastische Ausgestaltung weisen auch die Portale der Tordurchfahrt auf. Nach der Abtretung Wismars an die schwedische Krone 1648 wurde von 1653 bis 1802 das höchste schwedische Gericht für die schwedischen Besitzungen in Norddeutschland, das so genannte Tribunal, im Fürstenhof eingerichtet. Heute ist das bedeutende Bauwerk Sitz des Amtsgerichts Wismar.
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Fürstenhof
Anlässlich seiner Vermählung mit der preußischen Prinzessin Anna Sophia im Jahre 1555 ließ der Herzog von Mecklenburg, Johann Albrecht I. (1525-1576) in Wismar ein "kleines Schloss" - den Fürstenhof - erbauen. Das so genannte Neue Haus ist ein mit plastischem Werkstein- und Terrakottaschmuck reich verziertes Gebäude. Es wurde nach Plänen von Gabriel von Aken und Valentin Lira im Stil der italienischen Renaissance erbaut. Als Vorbild diente der Palazzo Roverella in Ferrara.
Die drei Geschosse werden durch figürliche Friese voneinander geschieden. Die Werksteinfriese schildern Ereignisse des Trojanischen Krieges (Straßenseite) und das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Hofseite). Der obere Terrakottafries zeigt Porträtmedaillons.
Im Jahre 1653 wurde in diesem Gebäude feierlich das Königlich-Schwedische Tribunal eröffnet, das bis 1802 hier seinen Sitz hatte und für alle schwedischen Gebiete auf deutschem Boden zuständig war. Nach umfangreicher Sanierung 1999/2002 wird es durch das Amtsgericht Wismar genutzt. Einige Bereiche sind für eine
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Gleich neben dem Fürstenhof befindet sich die St.-Georgen-Kirche und der Kirchturm von St. Marien.