An der Ostseite des Marktplatzes steht eines der ältesten Bürgerhäuser der Stadt. Die Backsteinfassade des um 1380 erbauten Hauses gehört zu den wertvollsten und letzten spätgotischen Giebelhausfassaden der Stadt. Die volkstümliche Bezeichnung "Alter Schwede", die an die Wismarer Schwedenzeit erinnern soll, erhielt das Gebäude erst viel später, als im 19. Jahrhundert eine Gastwirtschaft unter diesem Namen in das Gebäude einzog. Der Name ist geblieben, auch heute befindet sich ein Restaurant in den historischen Räumen des "Alten Schweden".
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Der Alte Schwede wurde um 1380 erbaut. Mit das älteste Bürgerhaus Wismars zählt es zu den schönsten und wertvollsten spätgotischen Profanbauten unseres Landes.
ALTER SCHWEDE
Im Mittelalter befanden sich im Erdgeschoß Wohn- und Geschäftsräume, darüber angeordnet Speicherböden. Erst 1878, als hier eine im neogotischen Stil eingerichtete historisierende Gastwirtschaft einzog, erhielt das Gebäude den Namen Alter Schwede zur Erinnerung an die Wismarer Schwedenzeit von 1648 bis 1803.
Wasserkunst
Die Wasserkunst wurde von 1579 bis 1602 nach den Plänen des niederländischen Baumeisters und Steinmetzen Philipp Brandin aus Utrecht im Stil der holländischen Renaissance erbaut. Unter der Leitung des Wismaerer Architekten Thormann restaurierte man dieses Bauwerk 1860/61 und setzte es auf einen angeschütteten Sockel.
Die Wasserkunst diente im Mittelalter als zentrales Wasserreservoir der Stadt, das durch hölzerne Rohrleitungen mit frischem Quellwasser aus der näheren Umgebung gespeist wurde und dieses Wasser wiederum duch ein Leitungssystem in die verschiedenen Gebäude führte. Bis zum Bau eines Wasserturms in den 90er Jahren des vorigen 19. Jahrhunderts wurden etwa 220 Häuser der Stadt und 16 öffentliche Schöpfquellen der Hauptstraßen mit Trinkwasser gespeist.
Die Spruchbänder in lateinischer und deutscher Sprache berichten von der Trinkwasserversorgung der Stadt in vergangenen Zeiten.
Autor: Hanjo Volster
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