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Lübsche Straße 50

Das Baudenkmal Lübsche Straße 50, als Eckgrundstück zur Großen Hohen Straße, ist für den Betrachter ein ungewöhnlich breites Gebäude vis á vis der Heilig-Geist-Kirche.

1996

2006

Dies rührt daher, dass hier ursprünglich mal 3 Gebäude standen, die heute jedoch hinter einer klassizistischen Straßenfassade zusammengefasst sind. Die noch vorhandenen Brandwände und die 3 Dachstühle belegen dies.  

Hofseite 2006

Was dem Betrachter gleich ins Auge fällt, ist der Schriftzug „Freimaurerloge zur Vaterlandsliebe e. V.“ über dem Hauseingang und die Symbole des Zirkels und des Winkels als Symbol der Freimaurerei in der darüber liegenden Fensternische des Dachgeschosses. Die Freimaurerloge "Zur Vaterlandsliebe" ist seit 1819 in Wismar ansässig, im Haus Lübsche Straße 50 von 1851 bis 1935 und dann seit 01.10.2005 wieder in ihrem alten Logenhaus. Von 1935 bis 1945 befand sich ein nach nationalsozialistischem Vorbild gestaltetes Heimatmuseum in dem Haus. Von 1946 bis 1989 war es Sitz der FDJ-Kreisleitung (Freie Deutsche Jugend, ein Jugendverband in der ehemaligen DDR) und zeitweise der SED-Kreisleitung (Sozialistische Einheitspartei Deutschland, Partei in der ehemaligen DDR). Nach der politischen Wende befand sich das Arbeitsamt von 1990 bis 1996 in dem Gebäude. Dann stand das stadtbildprägende Gebäude aus bautechnischen Gründen mehrere Jahre leer.

2003 wurden vorbereitende Untersuchungen und erste Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Die Modernisierung und Instandsetzung folgte 2004 bis 2005. Insgesamt wurden die Maßnahmen mit Städtebaufördermitteln in Höhe von 620.000 € gefördert. Heute befinden sich die Räume der Loge als auch Wohnungen, Büros und Praxen im Denkmal.

Gewölbekeller 2005


Alte Wasserleitung

Logenssal 2005

Besonders sehenswert sind der erhaltene kreuzrippengewölbte Keller im westlichen Gebäudeteil mit der hier gefundenen Wasserzuleitung aus Eichenholzrohren aus dem 16. Jh., auch Pipe genannt, das barocke ehemalige Eingangsportal im östlichen Gebäudeteil im Bereich der Großen Hohen Straße und der wiederhergestellte Logensaal im 1. Obergeschoss.

Autor: B. Feichtinger 
Quelle: Abt. Sanierung und Denkmalschutz