Quelle: "Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern?", Autor: Grewolls, Grete, Bremen, Edition TEMMEN 1995
Weitere ausführlichere Informationen erhalten Sie beim Stadtarchiv der Hansestadt Wismar.
Kapitän, Nordpolarfahrer
geboren am 20.02.1843 in Hohen-Wieschendorf, gestorben am 27.07.1903 in Rostock,
Vater: Rittergutsbesitzer
Entdeckte Spitzbergen als Reiseland:
Architekt
geboren am 03.03.1869 in Kaköhl, gestorben am 15.06.1953 in Wismar
Im Jahr 1895 ließ sich Busch als freiberuflicher Architekt in Wismar nieder. Ab 1902 fungierte er als Gutachter und Berater für die Stadt. Seit 1910 gehörte Busch dem Bürgerausschuss an, in welchem er von 1913 bis 1916 den Vorsitz inne hatte. Außerdem war er Mitglied in der städtischen „Kommission zur Erhaltung des Stadtbildes“, im Haus- und Grundbesitzerverein und im Gewerbeverein sowie Stadtverordneter und später unbesoldeter Stadtrat.
Sein Werk umfasst neben einfachen Wohnhäusern, Villen und Gutshäusern auch Schulen, Kaufhäuser und Fabrikhallen. In Wismar können ihm bisher 70 Gebäude zugeschrieben werden. Dazu zählen die Neubauten: des Karstadt-Kaufhauses in der Krämerstraße / Ecke Lübsche Straße (1906-1908), der ehemaligen Knabenvolksschule (heute: G.-Hauptmann-Gymnasium) in der Dahlmannstraße (1903-1905) und der Villa in der Schweriner Straße 2 (1903).
Seine Leidenschaft zur Malerei entdeckte Canow bereits in frühester Jugend.
Er vollendete eine Malerlehre und wurde anschließend Schüler des Kunstmalers Carl Düberg. Förderungen durch Mäzene ermöglichten Canow ein Studium an der Akademie der Künste in Berlin von 1837 bis 1840. Nach dem Abschluss seines Studiums kehrte er wieder nach Wismar zurück und erreichte in den Folgejahren den Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens.
Sein Lebenswerk umfasst etwa120 Portraits, 30 Genrebilder, zwölf Landschafts- und Altarbilder sowie 28 Handzeichnungen. Während die meisten seiner Werke in Privatbesitz sind, befinden sich 25 Bilder und zehn Grafiken im Besitz des Stadtgeschichtlichen Museums und fünf Grafiken im Stadtarchiv Wismar.
C. G. N. Canow war einer der bedeutendsten mecklenburgischen Maler seiner Zeit.
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Mathematiker, Logiker, Philosoph
Geboren am 8.11.1848 in Wismar, gestorben am 26.7.1925 in Bad Kleinen, begraben auf dem Wismarer Friedhof neben seinen Eltern.
Das Elternhaus war für Freges Werdegang von besonderer Bedeutung. Der Vater, Carl Alexander Frege (1809-1866), gründete in Wismar eine höhere Töchterschule, nach seinem Tod übernahm die Mutter, Auguste Frege (1815-1898), die Leitung der Schule und zog später zu ihrem Sohn nach Jena.
Großen Einfluss auf die Entwicklung Freges wird auch das Wismarer Gymnasium, die Große Stadtschule, gehabt haben, die er bis 1869 besuchte und dort sein Abitur ablegte. Weitere Lebensstationen waren:
Gottlob Frege hat – weltweit - die Entwicklung der modernen Wissenschaft maßgeblich beeinflusst. In Fachkreisen wird er heute wegen seiner hervorragenden Leistungen auch oft "Aristoteles der Neuzeit" genannt. Mit der "Begriffsschrift" entwickelte Frege die moderne, inzwischen schon klassische zweiwertige Prädikatenlogik auf der Grundlage eines Axiomensystems. Dieser Geniestreich führte letztlich in die Computerwelt der Gegenwart. Darüber hinaus hat Frege aber weitere wichtige Arbeiten zu den Grundlagen der Wissenschaft hinterlassen.
„Dieser Frege ist einer der größten deutschen Denker gewesen. Ja einer der größten abendländischen Denker überhaupt. Ein Denker vom Rang und der Tiefe eines Leibniz und einer schöpferischen Kraft, die von der seltensten Mächtigkeit ist.“ (Prof. Heinrich Scholz, Nachlassverwalter, Universität Münster)
Die Hansestadt Wismar ehrt Frege u. a. durch die Aufstellung einer Büste auf dem Areal der St. Marienkirche. Aus Anlass des 100. Todesjahres sind 2025 neben einer internationalen Konferenz auch Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen vorgesehen.
Weitere Angaben zu Gottlob Frege enthält der nachfolgend bereitgestellte Flyer (auch in englischer Sprache).
Seit 2000 gibt es an der Hochschule Wismar das Gottlob-Frege-Zentrum. Siehe unter:
https://www.hs-wismar.de/vernetzung/institutionen-hochschulunternehmen/gottlob-frege-zentrum
Malerin und Grafikerin
geboren am 12.02.1878 in Bitterfeld, gestorben am 27.04.1963 in BerlinSella Hasse stammte aus einer Arbeiterfamilie. Aufgrund ihrer künstlerischen Begabung wurde sie in Berlin ausgebildet. Unter dem Einfluss von Käthe Kollwitz reifte sie zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen heran, die in ihren Werken den arbeitenden Menschen in den Mittelpunkt stellte.
Seit 1910 arbeitete und lebte Sella Hasse in Wismar. Nachdem sie ihren Mann und ihre Tochter verlor, zog sie 1930 nach Berlin. 1943 ging Sella Hasse nach Frankreich und kehrte 1945 wieder nach Berlin zurück. Schon zu Lebzeiten erhielt Sella Hasse hohe Ehrungen und Auszeichnungen. Der Hauptteil ihres künstlerischen Nachlasses befindet sich in der Akademie der Künste in Berlin. Studienarbeiten und Skizzenbücher bilden einen großen Bestand des Stadtgeschichtlichen Museums in Wismar.
Jurist, Bürgermeister und Initiator des Friedhofs
geboren am 18.09.1800 in Wismar, gestorben am 22.11.1835 in Wismar
Anton Haupt studierte Jura an den Universitäten Jena und Bonn. Nach Wismar kehrte er 1820 zurück und praktizierte als Anwalt.
Als Ratsmitglied und seit 1826 als Bürgermeister, widmete Anton Haupt seine Kraft dem Wohle seiner Heimatstadt. Er vollzog umfangreiche Reformen in der Verwaltung des Polizei-, Armen- und Stadtbuchwesens, der Geistlichen Hebungen, der Kämmerei und der städtischen Rechtsprechung.
Auf seine Initiative wurde der neue Friedhof auf dem ehemaligen Hinrichtungsort – dem sogenannten Galgenberg - errichtet und am 24.10.1831 kirchlich geweiht. Hier vereinen sich seine Eindrücke, die er auf Reisen auf den parkähnlichen Friedhöfen in Koblenz und Darmstadt gesammelt hatte.
Seine Grabstätte wählte Anton Haupt exakt an der Stelle, auf der vormals der Galgen stand.
Verleger und Ratsbuchdrucker
geboren am 02.06.1811 in Brüel, gestorben am 10.08.1882 in Wismar
Nach der Lehre bei der „Schmidt & v. Cosselschen Buchhandlung“ in Wismar eröffnete Hinstorff 1831 seine erste eigene Hofbuchdruckerei und Buchhandlung in Parchim. Durch Ehrgeiz und Zielstrebigkeit wurde er ein erfolgreicher Geschäftsmann.
Er erwarb 1849 das Wismarer Bürgerrecht und bezog das Haus Am Markt 19, dem heutigen Reuterhaus. Hinstorff war seinerzeit der einzige Verleger juristischer Werke in Mecklenburg. Seit 1858 wurde Hinstorff der Verleger von Fritz Reuter, dem wohl bedeutendsten Dichter der niederdeutschen Sprache. Mit Reuters Werken konnte Hinstorff Belletristik im größeren Umfang präsentieren.
1864 gründete er eine Großbuchdruckerei in Rostock. In Wismar erhielt er 1867 die Konzession als Rats-buchdrucker und Herausgeber der „Wismarschen Zeitung“.
Sein Vermächtnis lebt heute im „Hinstorff-Verlag“ Rostock weiter.
Schiffsklarierer und Kaufmann, Mitinitiator des Wismarer Friedhofs
geboren am 25.11.1786 in Wismar, gestorben am 21.02.1864 in Wismar
Unter seinen Zeitgenossen war Martens mitunter durch seine groben Scherze berühmt-berüchtigt. Für den Friedhof hat er sich jedoch nachhaltig eingesetzt. So rief er die Bürger der Stadt nach der Weihe des Friedhofs 1831 auf, zur Verschönerung desselben Sträucher und Bäume aus ihren Gärten zu spenden. Alsbald konnten die Anpflanzungen von Liguster, Eiben, Fichten, Birken, Trauerweiden, Pappeln, Linden nach den Plänen des Architekten I. G. Borgwardt ausgeführt werden. Martens war an zwei bedeutenden Friedhofsbauten beteiligt: am Entwurf des Wohn- und Leichenwärterhauses am Rasenrondell sowie an seiner eigenen Grabkapelle. Mit dem Bau dieser neoklassizistischen Kapellenanlage aus dem Jahr 1832 hat er sich und seiner Familie ein in Mecklenburg einzigartiges Denkmal gesetzt.
Heinrich Podeus besuchte die Navigationsschule in Wustrow, wo er 1857 das Kapitänspatent erlangte. 1862 ließ er sich in Wismar nieder und beendete seine Laufbahn auf See 1870. Fortan war Podeus als Kaufmann tätig. Zu seinen erfolgreichen Firmengründungen gehörten ein Kohlehandel, eine Dampfschiffreederei, ein Säge- und Hobelwerk, eine Eisengießerei und Maschinenfabrik sowie eine Waggonfabrik. Er beförderte mit seinem Pioniergeist die Industrialisierung Mecklenburgs und machte Wismar zu einem industriellen Zentrum.
Am öffentlichen Leben der Stadt nahm er regen Anteil, sodass dem engagierten Geschäftsmann bereits zu Lebzeiten zahlreiche Ehrungen und Titel zuteil wurden. Dort, wo viele seiner Unternehmen beheimatet waren, trägt heute eine Straße seinen Namen.
seit 1565 Ratsherr, ab 1579 Bürgermeister, erwarb in Wismar mehrere an der Grube gelegene Grundstücke
Gründer der Ingenieur-Akademie Wismar und heutigen Hochschule Wismar
geboren am 02.03.1850 in Büchen, Herzogtum Lauenburg, gestorben am 28.07.1928 in Wismar
Robert Schmidt ist der Ideengeber und Gründer der Ingenieur-Akademie in Wismar. Nach Studien der Kunst- und Literaturgeschichte, Finanzwirtschaft, Geologie, Architektur, antiken Baukunst und des Bauingenieurwesens in Zürich, Darmstadt, München und Wien arbeitete er als Architekt und Fachlehrer.
Im Auftrag der preußischen Regierung inventarisierte und erforschte er Architektur- und Kunstdenkmäler in Schleswig-Holstein, bevor er 1887 in Zerbst eine private Fachschule gründete. Nach deren Verkauf versuchte er bereits 1899 in Wismar eine „Höhere Polytechnische Lehranstalt“ zu etablieren. Der Versuch scheiterte und Schmidt eröffnete im hessischen Friedberg eine Gewerbeakademie.
In Wismar wurde Robert Schmidt 1908 ansässig, nachdem ein Vertrag über die Gründung der Ingenieur-Akademie als Privatinstitut mit der Stadt zustande kam. Am 09.05.1908 wurde die Ingenieurakademie in der Straße Neustadt / Heiligen-Geist-Hof gegründet. Bis zu seiner Pensionierung 1923 stand er ihr als Direktor vor.
Die Hochschule Wismar, dessen Campus sich heute in der Philipp-Müller-Straße befindet, ehrte sein Wirken 2011 mit der Eröffnung des Robert-Schmidt-Instituts.
Historiker und Archivar
geboren am 12.06.1859 in Wismar, gestorben am 30.03.1936 in Wandsbek / Hamburg
Friedrich Techen besuchte die Große Stadtschule und studierte anschließend in Tübingen, München und Leipzig alte Sprachen, Deutsch und Geschichte. Er promovierte 1886 in Göttingen. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Schwerin und Doberan, trat er 1904 - als Nachfolger Friedrich Crulls - die Stelle als Ratsarchivar an. Er war Mitglied / Ehrenmitglied des Vereins für mecklen-burgische Geschichte und Altertumskunde sowie Vorstandsmitglied des Hansischen Geschichtsvereins. Dr. Friedrich Techen widmete sich der Ordnung und wissenschaftlichen Auswertung der Archivbestände und galt als ausgezeichneter Kenner der hansischen, mecklenburgischen und lübischen Geschichte. Er veröffentlichte 70 Werke allein zu Wismars Geschichte – darunter sein Hauptwerk: „Geschichte der Seestadt Wismar“ (1929)
Architekt und Baumeister
geboren am 18.04.1816 in Wismar, gestorben am 15.02.1890 in Wismar
Nach Abschluss seines Architekturstudiums in Berlin kehrte H. Thormann 1839 nach Wismar zurück. 1840 bis 1842 wurde nach seinen Plänen das erste Wismarer Theater in der Mecklenburger Straße erbaut. Er schuf zahlreiche Herrenhäuser und erlangte damit ein hohes Ansehen in ganz Mecklenburg. Die von ihm durchgeführten Restaurierungen des Kommandantenhauses und der Wasserkunst prägen bis heute das Erscheinungsbild Am Markt. In der Bauhofstraße erbaute er 1864 eine Villa, die er bis zu seinem Tod bewohnte.
Die außergewöhnliche Schaffenskraft lag in der Familie: Sein Bruder David, ein Wismarer Kaufmann, begründete die Thormannsche Kunstsammlung, die seit 1891 zum Bestand des Schweriner Museums gehört.
Sein Bruder Johann Christian war einer der wichtigsten Schiffsreeder Wismars, der 1862 den heute denkmalgeschützten „Thormann-Speicher“ am Alten Hafen bauen ließ.
Arzt
geboren am 11.12.1854 bei Hagenow, gestorben am 18.02.1923 in Wismar
Nach erfolgreichem Medizinstudium an der Universität Greifswald und Promotion, nahm er 1882 seine Tätigkeit als praktischer Arzt in Wismar auf. 1888 wurde er als Kreisphysikus berufen und übernahm die Leitung des alten Krankenhauses an der Klosterkirche. Da dieses schon bald nicht mehr seinen Anforderungen genügte, setzte er sich für den Neubau eines Krankenhauses ein. Auch die misslichen Zustände auf dem Friedhof bestärkten seine Bemühungen hierzu, denn dort wurden bis dato Leichen im Wohnhaus des Leichenwärters aufgebahrt und seziert. Im Mai 1909 wurde das neue Stadtkrankenhaus am Dahlberg eröffnet. Der Gebäudekomplex existierte bis 2018. Bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1919 wurde das Krankenhaus unter der Leitung von Dr. Unruh geführt. Wegen seiner hervorragenden Leistungen wurde ihm der Titel „Geheimer Medizinalrat“ verliehen. Das Krankenhaus Wismar verleiht seit 1976 den „Dr.-Unruh-Preis“ für heraus-ragende wissenschaftliche Arbeiten.
Heimat- und Familienforscher
geboren am 11.11.1865 in Wismar,
gestorben am 15.03.1937 in Wismar
Vater: Kaufmann