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25.11.2022

Anti-Gewalt-Fahne vor dem Rathaus gehisst

Die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Wismar, Petra Steffan, Bürgermeister Thomas Beyer und Kathrin Müller von der Arbeiterwohlfahrt haben am Freitag, dem 25. November 2022, eine Fahne mit der Aufschrift "Wir sagen NEIN! zu Gewalt gegen FRAUEN!" vor dem Rathaus in Wismar gehisst. Die Fahne wird etwa eine Woche lang neben dem Haupteingang des Rathauses wehen. Zudem verteilten Vertreterinnen der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt der Arbeiterwohlfahrt  Flyer mit Informationen zu Hilfsangeboten und Notfallnummern.

Bereits am 24. November 2022 wurde eine Anti-Gewalt-Fahne an der Stadtbibliothek/Zeughaus gehisst.

Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem und geht uns alle an. Aus diesem Anlass werden am 25. November, dem Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, noch weitere Veranstaltungen in Wismar stattfinden: Der Zonta-Club möchte ab 17.00 Uhr in der Krämerstraße das Thema ins Bewusstsein holen. Und von 18.30 bis 20.30 Uhr werden Frauen aus der iranischen Community in Wismar über die Situation der Frauen im Iran informieren. Ort: Treff im Lindengarten, Bauhofstraße 17.

"Wir möchten Interessierte für das Thema sensibilisieren, um sich gegen Gewalt stark zu machen und solidarisch zu zeigen", sagt Petra Steffan. "Wir möchten mit dem Hissen der Flagge ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen setzen und zugleich ermutigen, sich aus der Spirale von Gewalt zu lösen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen."

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Sie beginnt mit der alltäglichen Anmache, mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen. Auch wo Frauen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, wenn sie bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um Belästigungen oder Bedrohungen zu entgehen, handelt es sich um eine Form von Gewalt.

Nach dem Hissen der Fahne vor dem Rathaus sagte Petra Steffan: "Jedes Jahr werden Frauen unterdrückt, geschlagen, vergewaltigt. Laut Kriminalstatistik aus dem Jahr 2021 waren es mehr als 143000 Frauen in Deutschland. Die Anzahl der Fälle hat zwar leicht abgenommen. Aber das bedeutet nicht, dass die Zahl der Fälle weniger geworden ist", so Petra Steffan. "Viele Frauen haben Angst, sie schweigen, sie schämen sich. Umso wichtiger ist es zu zeigen, dass es ganz viele Hilfsangebote gibt, wie unter anderem das Frauenhaus und die Interventionsstellen, die Frauen unterstützen, die betroffen sind."

Thomas Beyer sagte: "Nicht nur in Präsenz erleben Frauen Gewalt, sondern es gibt sie genauso im Netz oder in anderer Art und Weise, manchmal ganz subtil." Gleichzeitig richtete der Bürgermeister den Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus – in den Iran und nach Afghanistan. "Was da jeweils geschieht, ist im schlimmsten Sinne sehr frauenfeindlich und wir können nur alles dafür tun, um Frauen vor Ort und auch die, die zu uns gekommen sind, zu unterstützen."

Am Montag, dem 28. November 2022, kommen anlässlich des Internationalen Aktionstages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen die Gleichstellungsbeauftragten der Region Westmecklenburg nach Wismar. Sie werden unter anderem Veranstaltungen für das Jahr 2023 planen, das Projekt "Stadtmütter" besuchen und Gespräche mit Frauen führen, die sich im Projekt qualifizieren.

Der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen findet seit 1990 am 25. November statt und wird seit 1999 auch offiziell von der UNO ausgerufen. Seit 2001 werden die sogenannten Anti-Gewalt-Fahnen gehisst. Mittlerweile sind es mehr als 8500 Fahnen in vielen Ländern der Erde.

Für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, gibt es in der Region drei wichtige Ansprechpartner, die Beratungsangebote und Hilfe anbieten:
Frauenhaus Wismar:
Telefon 03841 283627, E-Mail: frauenhaus@awo-wismar.de

Beratungsstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt Grevesmühlen:
Telefon 03881 758564, E-Mail: kbst-gvm@awo-schwerin.de

Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Schwerin:
Telefon 0385 5557352, E-Mail: bgsg@awo-schwerin.de

Hier ein Video vom Hissen der Fahne vor dem Rathaus:



Quelle: Pressestelle der Hansestadt Wismar