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St.-Nikiolai-Kirche

Die im städtischen Eigentum befindliche St.-Nikolai-Kirche ist seit Anfang der 1990er Jahre Gegenstand der Städtebauförderung mit einer Vielzahl von Maßnahmen zur Sicherung und Instandsetzung des Gebäudebestandes sowie zur Restaurierung ihrer wertvollen Ausstattung.

Ab den 1370er Jahren wurde mit der Errichtung des neuen Kirchengebäudes begonnen. Beispielgebend war der ein halbes Jahrhundert zuvor begonnene Neubau der St.-Marien-Kirche als dreischiffige Basilika mit Chorumgang und Kapellenkranz. Äußerliche Besonderheiten stellen die an der Nord- und Südseite an den Seitenschiffen angefügten Vorhallen dar, von denen die südliche durch einen aus glasierten Formsteinen reich geschmückten und durch eine Rosette gekrönten Giebel geziert wird.

Beachtlich ist die Höhe des Mittelschiffes mit 37 Metern, die im Ostseeraum nur von der Lübecker Marienkirche übertroffen wird. Nach dem Einsturz der hohen Turmspitze in einer Orkannacht im Jahr 1703 erfolgte die Wiederherstellung der Mittelschiffgewölbe erst Ende der 1880er Jahre. Den Turmabschluss bildet seit dem Verlust des Spitzhelmes das mit Kupferblech eingedeckte hohe Steildach.

Die St.-Nikolai-Kirche hatte im Gegensatz zu den beiden anderen großen Stadtkirchen keine direkten Kriegsschäden erlitten. Als Folge von Materialmangel und die ein halbes Jahrhundert unterlassene kontinuierliche Instandsetzung war ein gigantischer Reparaturstau am gesamten Gebäude.

1992 erfolgten erste Sicherungsmaßnahmen, Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten an Dächern, Fenstern und Strebepfeilern an der Südseite, in den Folgejahren auch auf der Nordseite. Bis 2013 konnten die Arbeiten am Dachstuhl und an der Dacheindeckung des Kirchenschiffes, der Vorhallen und der Turmseitenkapellen fertiggestellt werden.

Die Instandsetzung des Schmuckgiebels der südlichen Vorhalle und der Schallöffnungen in der Glockenebene des Turmes folgten bis 2015 bzw. 2016. Die westliche Turmfassade wurde bis 2017 instandgesetzt. Die Instandsetzung der äußeren Sockelzone des Chores konnte 2020 abgeschlossen werden.

Die nunmehr in Durchführung befindlichen Maßnahmen setzen zumindest die Strategie der bereits begonnenen Sicherung und Instandsetzung der Gewölbe im Mittelschiff, des Turmdaches und der noch fehlenden drei Turmfassaden in den nächsten Jahren fort. Für die bedeutende Wandmalerei „Wurzel Jesse“ in der südlichen Turmkapelle (direkt gegenüber dem heutigen Besucherzugang) wird das dringend benötigte Restaurierungskonzept für die Substanzsicherung erarbeitet.

Insgesamt wurden die in den letzten 3 Jahrzehnten durchgeführten Maßnahmen mit 5 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln finanziell unterstützt. Mittelfristig sind abschnittsweise weitere Maßnahmen mit finanzieller Unterstützung durch Städtebauförderungsmittel geplant.