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26.02.2025

Neue Glocke für die St.-Nikolai-Kirche in Wismar

Sie ist fast 600 Kilo schwer, hat an der Unterseite einen Durchmesser von etwa 90 Zentimetern und ist reich verziert - die neue Bronzeglocke der St.-Nikolai-Kirche in Wismar. Am 14. November 2024 war sie aus Baden-Württemberg nach Wismar geliefert worden und konnte seitdem in der Kirche angeschaut werden. Am 26. Februar 2025 wurde die Glocke, beobachtet von etwa 30 Schaulustigen, mit einem Kran in den Kirchturm gehoben. Zuvor hatte Pastorin Antje Exner die am Haken in Bodennähe schwebende Glocke angeschlagen und den Klang getestet.

In den kommenden Tagen werden Experten der Firma Udo Griewahn Turmuhren- und Läuteanlagenbau aus Grimmen die neue Glocke mit dem Schlagton ces'' (zweigestrichenes ces) im Turm aufhängen. Erklingen soll sie dann während des Gottesdienstes, der am 6. April 2025 um 10.00 Uhr beginnt. Ein Besuch des Glockenturms soll nach dem Gottesdienst möglich sein.

Die St.-Nikolai-Kirche, die im Eigentum der Hansestadt ist, hat somit wieder vier Glocken. Auf der Jüngsten ist neben dem Wappen der Hansestadt Wismar und einer Figur des heiligen Nikolaus auch das Medaillon der Glockengießerei Bachert aus Neunkirchen/Baden zu sehen. Außerdem sind auf dem Metall der Bibelspruch "Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn", die lateinische Bitte um Frieden "Da pace domine in diebus nostris" (Herr gib Frieden in unseren Tagen) und Daten zur Historie zu lesen: "Erinnerung an die alte Bürgerglocke + Zerstört 1703 + Neu gegossen 1705 + Abermals zerstört im Krieg 1942 + Gegossen A.D. 2024". Das Kürzel A.D. steht für "anno Domini" (im Jahre des Herrn).

"Hintergrund für die Bitte um Frieden: der Ukraine-Krieg und die verunsicherte Lage in der ,großen' und der ,kleinen' Welt", so Pastorin Antje Exner.

Die neue Glocke kostete etwas mehr als 20.000 Euro. Die nötigen Umbauarbeiten im Turm sowie das Anfertigen eines neuen Jochs und neuer Klöppel sowie eine neue nötige Schaltuhr kosten über 40.000 Euro. Zuvor war ein Schwingungsgutachten für den Turm erstellt worden.

Rund 20.000 Euro kamen von der Thomas-Agerholm-Stiftung, die drei Jahre lang Spenden gesammelt hatte, unter anderem bei Nikolaibanketten. Weiteres Geld gab es von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und von Einzelspenderinnen und -spendern.

"Die größte, wertvolle Glocke aus dem Jahr 1732 muss geschont werden, weil auch Glocken kaputtgehen können. Sie ist die größte Glocke zwischen Lübeck und Danzig, die noch läutet. Damit im Geläut von Sankt Nikolai trotzdem ein Dreiklang hergestellt werden kann, brauchte es eine vierte Glocke", sagte die Pastorin. Die Glocke aus der Barockzeit soll künftig nur zu den größten Festen läuten.

Hier sehen Sie, wie die Glocke in den Turm der St.-Nikolai-Kirche gehoben wird:

Video Glocke St.Nikolai
Quelle: Pressestelle der Hansestadt Wismar